Ackerbau
Grundsätzliches
Unser Ackerbau ist integriert in den Hofkreislauf. Dies heisst, dass die Ackerparzellen nach drei Nutzungsjahren wieder begrünt werden. Es werden Kunstwiesen angelegt. Diese Wiese wird erst nach zwei Jahren wieder umgebrochen und erneut als Acker genutzt. Der ganze Ackerbau ist in eine Fruchtfolge eingebettet. Das heisst, wir wechseln die Kulturen laufend. Auch werden unsere Ackerkulturen mit den Hofdüngern gedüngt, welche unsere Tiere das Jahr hindurch produzieren. So schliesst sich der Kreislauf.
Die Sorten, welche wir anbauen, stammen wenn möglich aus biologischer Züchtung. Sie tragen das Logo «BioVerita». Falls nicht möglich, setzen wir biologisch vermehrtes Saat- oder Pflanzgut ein. Alle Arten und Sorten, welche wir anbauen, müssen möglichst robust und standortangepasst sein. Beim Futtermais setzen wir auf unsere eigene Sorte. Sprich, wir nehmen unser eigenes Saatgut nach.
Entlang unserer Äcker säen wir Blühstreifen an. So fördern wir Nützlinge und bieten allen Insekten zusätzlichen Lebensraum. Auch hier versuchen wir die verschiedenen Lebensansprüche zu verbinden.
Da im Ackerbau der Boden stark bearbeitet wird, Grundbodenbearbeitung, Saat und Ernte, achten wir darauf, dies so schonend wie möglich zu tun. Wir versuchen das System des regenerativen Ackerbaus umzusetzen. Wir pflügen so wenig wie möglich. Stattdessen nutzen wir einen Grubber und arbeiten so die Pflanzenreste ein.
Die Pflege unserer Kulturen erfolgt ohne chemische - synthetische Hilfsstoffe. Kupfer wird nicht eingesetzt, denn er ist im biologisch-dynamischen Landbau verboten. Wir entfernen das Beikraut mechanisch mit einem Striegel oder einem Hackgerät. Problemunkräuter werden von Hand entfernt. Schädlinge werden durch ein Gleichgewicht der Arten in Schach gehalten. Dabei helfen uns die Blühstreifen (Nützligsförderstreifen). Wenn es nötig ist, setzen wir gezüchtete Nützlinge ein und lassen sie in den zu schützenden Kulturen frei.
Getreideanbau
Wir bauen alle Getreide als Winterform an. Das heisst, wir säen sie bereits im späten Herbst aus. Das geerntete Getreide wird auf dem Hof zwischengelagert und anschliessend von einer Mühle (steingemahlen) zu hochwertigem Mehl verarbeitet. Diese Mehle verkaufen wir direkt ab Hof. Das Getreide, welches nicht zur Direktvermarktung benötigt wird, verkaufen wir in den Grosshandel.
Das anfallende Stroh wird in der Tierhaltung als Einstreue benützt.
Wir bauen folgende Getreidearten an
Weizen
Hauptgetreide in der Schweiz.
Stellt hohe Ansprüche an Boden und Nährstoffversorgung.
Emmer
Urgetreide und stammt vom wilden Emmer ab. Er gehört zur Familie des Weizens. Wird vor allem im biologischen Landbau angebaut. Die Emmer- körner werden zu Mehl verarbeitet und sie können auch für Risotto verwendet werden.
Triticale
Kreuzung zwischen Weizen und Roggen. Die ersten Sorten entstanden ab 1940. Sie gelten als Nischenprodukt. Allgemein werden sie als Tierfutter verwendet, wir aber bauen eine Speisetriticale an, welche sich zum Backen eignet.
Es ist eine sehr robuste Kulturpflanze, welche geringe Ansprüche an den Boden und die Nährstoffversorgung stellt. Sie hat eine sehr gute Nährstoffeffizienz und ist robust gegen Pflanzenkrankheiten.
Roggen
Eigentliches Urgetreide (Funde bei archäologischen Grabungen aus der Steinzeit).
Roggen ist ein Nischenprodukt. Eine robuste sehr langstrohige Pflanze mit guter Bodendurchwurzelung, was für einen gesunden Boden sorgt. / Bodengesundung.
Dinkel
Ebenfalls ein eigentliches Urgetreide. Ein Nischenprodukt, welches an Bedeutung gewinnt .Dinkel stellt relativ geringe Ansprüche an den Boden und die Nährstoffversorgung. Er ist robust gegen Pflanzenkrankheiten.
Einkorn
Das Einkorn ist ein Urgetreide und stammt vom Wilden Weizen ab. Es ist eine der ältesten Domestizierten Getreidearten Europas. Das Einkorn ist ein Nischengetreide und wird vorwiegend im biologischen Landbau angebaut. Heute finden wir verschiedene Einkorn-Landsorten auf den Äckern. Einkorn wird zu verschiedenen Mehlen gemahlen.
Kartoffeln
Unsere Kartoffeln bauen wir in Dämmen an, welche wir im Laufe des Jahres ständig wieder aufhäufen. So können wir eine gute Knollenqualität erreichen. Wir setzen keine Pflanzenschutzmittel ein, weder Kupfer noch ein Häutungshemmer gegen die Kartoffelkäfer.
Wir achten bereits bei der Sortenwahl auf möglichst gute Eigenschaften bei Kraut- und Knollengesundheit. Somit kann auch der Druck vor drohenden Erkrankungen im Vorfeld reduziert werden.
Unsere Kartoffeln vermarkten wir direkt ab Hof.
Wir pflanzen verschieden Sorten, welche verschiedene Kocheigenschaften haben.
Jelly
Eine festkochende, gelb und wohlschmeckende Knolle.
Generell gute Resistenzeigenschaften gegen Kartoffelkrankheiten.
Viktoria
Eine mehligkochende, hellgelbe Knolle. Sehr gut lagerfähig.
Mittlere Resistenzeigenschaften gegen Kartoffelkrankheiten.
Vitabella
Eine festkochende, hellgelbe und schöne Knolle.
Sehr gute Resistenzeigenschaften speziell gegen Kraut und Knollenfäule.
Otolia
Eine festkochende, gelbe und aromatische Knolle.
gute Lagerfähigkeit
Sehr gute Resistenzeigenschaften gegen Kartoffelkrankheiten.
Heiderot
Eine festkochende, rotschalige und etwas unförmige Knolle mit rötlichem Fruchtfleisch.
Bringt Farbe auf den Teller und gute Lagerfähigkeit.
Süssmais, Zuckermais
Der Anbau von Süssmais ist eigentlich nur ein Hobby. Auf Anfrage ist er ab Hof erhältlich. Dies aber nur saisonal zwischen August bis Ende September.
Saisonales vom "Pflanzblätz"
Bohnen, Zucchetti, Rüebli, Zwiebeln
Obstbau
Wir betreiben Obstbau mit rund 240 Hochstammbäumen. Wir bewirtschaften teils sehr alte Bäume aber auch junge Bäume, da wir unseren Baumbestand laufend ergänzen oder ersetzen. Alte, absterbende Bäume lassen wir bewusst stehen, so dass auch Insekten, die Totholz benötigen, einen Lebensraum erhalten. Wir achten bewusst auf eine hohe Biodiversität in unseren Obstgärten. Ein Teil des Unternutzen wird extensiv genutzt und in den Bäumen sind Nisthilfen / Kästen angebracht.
Bei der Auswahl neuer Bäume achten wir auch auf gute, robuste Sorten, welche tolerant gegen die meisten Obstbaumkrankheiten sind.
Der Obstbau wird sehr extensiv betrieben, denn wir verzichten auf Pflanzenschutz jeglicher Art. Die Bäume werden aber regelmässig geschnitten, zwecks Holzverjüngung. Jungbäume werden in den ersten zehn Standjahren jährlich geschnitten, zwecks Kronenerziehung. Die zu den Obstanlagen gehörenden Wiesen liefern uns Gras als Tierfutter.
Wir haben verschiedene Obstarten in unseren Obstgärten: Nuss, Zwetschgen, Birnen, Mispeln, Spierling, Kirschen und Apfelbäume. Die anfallenden Früchte verwenden wir zur Saftproduktion, respektive zur Brennfruchtproduktion und einige veredeln wir zu Konfitüren. Aus den Nüssen wird Nussöl hergestellt oder wir verkaufen sie als ganze Nüsse.
Tafelobst
Wir produzieren kein Tafelobst, jedoch bieten wir immer Saisonfrüchte im Hofladen an, welche wir frisch ernten. Unsere Früchte sind erhältlich ab Ende Juni (Kirschen) bis November (Lageräpfel und Lagerbirnen).
Obstsäfte / Süssmost
Unsere Äpfel und Birnen lassen wir mosten und pasteurisieren. Abgefüllt wird der Most in Glasflaschen und auf Bestellung in «Bag in Box Beutel» zu 5 und 10 Liter. Was wir nicht selber benötigen, liefern wir an den Grossabnehmer.
Zwetschgen
Werden in unserem Hofladen während der Saison verkauft.
Nuss
Werden als ganze Nüsse gesammelt, gewaschen und getrocknet.